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Banzer Erklärung des Bundesverbands Wärmepumpe

BWP-Vorstandsvorsitzender Paul Waning
BWP-Vorstandsvorsitzender Paul Waning (Bild vergrößern)
  

(24.3.2019) Bei der jährlichen Klausurtagung im bayerischen Kloster Banz sammelte die Führungsriege der deutschen Wär­mepumpen-Branche Ideen für Wege aus der energiepolitischen Stagnation und fassten diese in der „Banzer Erklärung“ zusammen. Fazit: Ohne ein klares Bild vom zukunftsfähigen Gebäude bleibt die Energiewende eine Farce und das Thema Klimaschutz verödet trotz „Fridays for Future“.

Eindringlicher den je fordern die Vertreter erneuerbarer Heizungssysteme die Politik auf, die derzeitige energiepolitische Stagnation zu überwinden. „2019 muss das Jahr der Wärmewende werden“, erklärte Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP). „Die Wärmepumpenindustrie hat sich mit hochwertigen und innovativen Erzeugnissen einen hervorragenden Ruf erarbeitet – das war zuletzt auf der ISH in Frankfurt deutlich spürbar. Weichenstellungen zugunsten der Wärmepumpe sind nicht nur entscheidend für den Klimaschutz, sondern auch von großer industriepolitischer Bedeutung für die deutsche Heizungsindustrie“, so der BWP-Vorstandsvorsitzende weiter.

Von der Politik werden Impulse zur Dynamisierung des Wärmepumpenmarktes und Planungssicherheit für die strategische Ausrichtung der Unternehmen gefordert. Die dafür erforderlichen wesentlichen Reformen sind längst bekannt:

  • eine umfassende Neuordnung der Abgaben und Entgelte für alle Energieträger,
  • ein stetig anwachsendes Anforderungsregime für den Neubau und
  • ein unkomplizierter Zugang zu einer aufgestockten Förderung der Gebäudesanierung.

Schutz von Klima und Umwelt kein Luxusgut

Von der Regierung erwartet die Branche, dass Klimaschutz und Sozialverträglichkeit nicht gegeneinander ausgespielt werden. Denn von mehr Effizienz und Erneuerbaren Energien würden langfristig alle profitieren: „Wir müssen den Weg zur effizienten Nutzung Erneuerbarer Energien im Gebäudesektor konsequenter einschlagen“, betonte Herr Waning. „Die von Wissenschaftlern erarbeiteten und empfohlenen Konzepte für eine sozialverträgliche Reform der Entgelt- und Abgabensystematik liegen doch längst auf den Tischen der politischen Entscheider. Konsequente energiepolitische Maßnahmen sind - auch vor dem Hintergrund aktueller Klimaschutzproteste - von höchster Priorität.“

Ende der Diskriminierung des Energieträgers Strom

Die Reform der Entgelt- und Abgabensystematik ist aus Sicht der Wärmepumpen-Branche überfällig. Viele Nachbarländer verfügen bereits über ein auf die CO₂-Min­de­rung ausgerichtetes Abgabensystem. Die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie der Sektorkopplung leidet aber hierzulande unter der zu hohen Belastung des Strompreises, insbesondere im Verhältnis zu Erdgas und Heizöl.

Gebäude von morgen: Zentrale Rolle für den Energiemix der Zukunft

Des Weiteren müsse das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) Sicherheit vermitteln und aufzeigen, wie das Gebäude von morgen auszusehen hat, um die Zielvorgaben der Wärmewende zu erfüllen. Die Wärmepumpe als Wärmeerzeuger, Energiespeicher und Lastmanager gleichermaßen, füge sich bereits heute als flexibler und vernetzter Verbraucher in die moderne Gebäudetechnik ein. Insbesondere durch die Möglichkeit der Vernetzung mit autark gewonnenem PV-Strom und die mögliche Kühlfunktion in heißeren Phasen werde die Wärmepumpentechnologie für eine klimaschonende Gebäudepolitik eine tragende Rolle spielen - und zwar nicht nur im Neubau. Denn auch über den gesamten Gebäudebestand böte sich die Wärmepumpe als vielseitiges Klimaschutzinstrument an. Sei es im Ein- oder Mehrfamilienhaus, als Bestandteil von Wärmenetzen, als reine Wärmepumpenlösung oder Hybridheizung - in allen Bereichen lasse sich eine Modernisierung mit Wärmepumpen realisieren - so das Plädoyer der Branche.

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