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Alnatura Campus gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2020

(24.11.2019) Die Alnatura Campus in Darmstadt hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur gewonnen. Den Preis nahm am 22. November Prof. Dr. Götz Rehn entgegen, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura. Der Unternehmenssitz des Bio-Händlers überzeugte die Jury insbesondere „durch eine außerordentliche ganzheitliche Qualität, die zukunftsweisend ist und die Möglichkeiten einer nachhaltigen Bauweise umfassend auslotet.“ Das Gebäude biete „den Mitarbeitern eine außergewöhnlich helle, anregende Arbeitsumgebung, die Kommunikation fördert und Räume für Kreativität schafft.“ Der Bau zeige „vorbildlich, was Architektur leisten kann: nachhaltige Corporate Architecture in Reinkultur.“

v.l.: Prof. Dr. Klaus Töpfer, Dr. Christine Lemaitre (Geschäftsführender DGNB-Vorstand), Martin Haas (haascookzemmrich STUDIO2050), Prof. Dr. Götz. E. Rehn (Gründer und Geschäftsführer von Alnatura) und Stefan Schulze-Hausmann (Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises) Foto © Dariusz Misztal 

Bereits im März 2019 wurde der Alnatura Unternehmenssitz von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Platin ausgezeichnet. Das in Lehmbauweise auf einem renaturierten ehemaligen US-Militärgelände errichtete Gebäude wurde konzipiert vom Stuttgarter Architekturbüro haascookzemmrich und zusammen mit dem Lehmbauer Martin Rauch, den Energieingenieuren von Transsolar und weiteren Fachplanern realisiert.

Die ganzjährige natürliche Belüftung erfolgt über Frischluft, die durch einen Erdkanal aus dem angrenzenden Wald in das Gebäude geleitet wird. Auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage, den Wasserbedarf für die sanitären Anlagen und die Bewässerung der Außenflächen deckt eine Regenwasser-Zisterne. Eine Geothermieanlage erzeugt in den Wintermonaten die erforderliche Heizwärme für die wandintegrierte Flächenheizung. Im Sommer wird diese Anlagentechnik genutzt, um das Gebäude zu kühlen - siehe auch den Beitrag „,Alnatura Arbeits­welt‘ ohne RLT-Geräte, aber mit viel Brandschutz und DGNB-Platinum-Zertifizierung“ vom 25.10.2019.

Foto © Alnatura Produktions- und Handels GmbH / Lars Gruber 

Größtes Bürogebäude mit Stampflehmfassade

Mit einer Bruttogeschossfläche von 13.500 m² ist der ästhetisch gestaltete, schlichte Bau das europaweit größte Bürogebäude aus Lehm, dem ältesten Baustoff der Kulturgeschichte. Die in Stampflehmtechnik erstellten Wände enthalten nicht nur Lehm aus dem Westerwald und Lavaschotter aus der Eifel, sondern auch recyceltes Material aus dem Tunnelaushub von Stuttgart 21.

Arbeits- und Begegnungsort

Der Alnatura Campus bietet nicht nur eine attraktive Arbeitsumgebung für 500 Mitarbeiter, sondern dient gleichzeitig als Lern- und Begegnungsort für die Menschen der Region. Eingebettet in eine Dünenlandschaft mit dem für die Region typischen Magerrasen befinden sich ein Fahrradhaus aus Holz, eine Streuobstwiese, öffentliche Bio-Mietgärten auf 5.000 m², ein Schulgarten der Montessori-Schule Darmstadt, Hochbeete, ein Naturteich, Kräuter-Sinnes-Gärten sowie ein kleines Amphitheater mit Betonbruchstücken aus dem ehemaligen Panzerübungsplatz.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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