Deutscher Brückenbaupreis 2020 - sechs Bauwerke im Finale

(8.12.2019; Update vom 14.3.2021: Der Deutsche Brückenbaupreis ist entschieden und vergeben.) Die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure (VBI) haben die sechs Finalisten im Wettbewerb um den deutschen Brückenbaupreis 2020 bekannt gegeben. Die Jury wählte dafür aus insgesamt 42 eingereichten Brücken die sechs schönsten und innovativsten Bauwerke für die finale Entscheidung aus.

Nominierungen in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken

Retheklappbrücke, Hamburg

• Entwurf: Michael Borowski, Ingenieurbüro Grassl GmbH
• Lokalisation: Google-Maps
• Querverweis: Die Fünf von der Shortlist des Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreises 2019 (12.11.2018)

Kommentar der Jury: „Die Retheklappbrücke besticht durch eine innovative Konstruktion zur Lösung einer anspruchsvollen Aufgabe - die schiefwinklige Querung von Straße und Schiene im Hamburger Hafen. Die vierflügelige Klappbrücke ist aufgrund ihres neuartigen, wartungsarmen Schließmechanismus europaweit einzigartig.“

gewonnen: Brücke bei Schwaig im Zuge der A3 bei Nürnberg

• Entwurf: Manuela Theis, LAP
• Lokalisation: Google-Maps

Kommentar der Jury: „Die Brücke bei Schwaig ist mit ihrer Leichtigkeit und Effizienz ein herausragendes Beispiel modernen Brückenbaus. Aufgrund seiner wartungsarmen integralen Bauweise und der Art der Ausbildung überzeugt das funktionale wie nachhaltige Bauwerk durch Einfachheit und Eleganz.“

Elster-Brücke im Zuge der L 673 bei Neudeck, Land Brandenburg

• Entwurf: Carsten Richter, IB Prokon, Bauplanung GmbH
• vorgeschlagener Preisträger: Manfred Ragotzky, Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
• Lokalisation: Google-Maps

Kommentar der Jury: „Mit der Sanierung der Brücke über die Schwarze Elster bei Neudeck im südlichen Brandenburg gelang ein beispielgebender, behutsamer Bauwerksumbau, der nicht nur eine vollwertige Nutzung des Bauwerks sichert, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stampfbeton-Bogenbrücke für die Nachwelt erhält.“

Nominierungen in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken

gewonnen: Trumpf-Steg Ditzingen

• Entwurf: Prof. Dr. sc. techn. Mike Schlaich, sbp
• Lokalisation: Google-Maps
• Querverweis: Die Fünf von der Shortlist des Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreises 2019 (12.11.2018)

Kommentar der Jury: „Der Trumpf-Steg ist eine hochelegante Brücke, deren Konstruktion - eine nur 20 mm dicke, doppelt gekrümmte Edelstahlschale - den virtuosen Umgang der Ingenieure mit Tragwirkungen und Fertigungsverfahren veranschaulicht und zugleich einen überzeugenden Bezug zu Ort und Bauherr schafft.“

Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt

• Entwurf: Thorsten Helbig, Knippers Helbig GmbH (Bild rechts)
• Lokalisation: Google-Maps
• Querverweis: „Stuttgarter Holzbrücke“: Erste integrale Massivholzbrücke mit Gehbelag aus Carbonbeton (27.11.2019)

Kommentar der Jury: „Die integrale Massivholzbrücke mit frei sichtbarem und nur konstruktiv geschütztem Holzüberbau betont ihren Anspruch auf nachhaltiges Bauen. Sie ist ein ebenso innovatives wie schönes Bauwerk. Mit ihrer sanft geschwungenen Gestalt fügt sie sich hervorragend in die Parklandschaft der Rems ein".

König-Ludwig-Brücke in Kempten

• Entwurf: Rainer Böhme, Prof. Dr.-Ing. Jörg Schänzlin, Konstruktionsgruppe Bauen AG
• Lokalisation: Google-Maps
• Querverweis: König-Ludwig-Brücke in Kempten ist ein Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst (19.4.2012)

Kommentar der Jury: „Die sanierte König-Ludwig-Brücke vereint in gelungener Weise Denkmalschutz und Anforderungen an eine moderne Holzbrücke. Fortschrittliche Ingenieurmethoden in Kombination mit experimentellen Versuchstechniken ermöglichen eine geschickte Symbiose aus Bautechnikgeschichte und moderner Stadtplanung.“

Verschoben! Preisverleihung am 9. März 2020

Aus den nominierten Bauwerken wählt die Jury Anfang 2020 die beiden Siegerbrücken aus. Zur feierlichen Preisverleihung in Dresden erwarten VBI und Bundesingenieurkammer als Veranstalter des Wettbewerbs wieder mehr als 1.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Bis dahin bleiben die Preisträger geheim.

Das Bundesverkehrsministerium fördert den Deutschen Brückenbaupreis und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen.