Deutscher Nachhaltigkeitspreis (DNP) Architektur sucht Vorbilder für die Bauwende

(22.3.2023) Bereits zum elften Mal sucht Deutschlands renommierter Architekturpreis für nachhaltige Gebäude herausragende Projekte, die Nachhaltigkeit mit Baukultur verbinden. Eine Teilnahme ist in diesem Jahr noch bis zum 2. Juni möglich. Der Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis ausgelobt. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages am 24. November in Düsseldorf statt.

Foto © DGNB 

„Nachhaltiges Bauen birgt die große Chance, Architektur anders zu denken, mit anderen Zielen zu entwickeln, mit anderen Bauweisen und auch einer anderen Erscheinung“, sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur. „Nachhaltigkeit wird auch durch die Kultur des Bauens sichtbar und erlebbar. Wir suchen deshalb aufs Neue nach vorbildhaften Projekten, die in ihrem individuellen Rahmen auf besondere oder neuartige Weise zeigen, wie Nachhaltigkeit im Bauen Gestalt annimmt.“

Ein Blick auf die Preisträger der vergangenen Jahre macht deutlich, wie vielfältig preiswürdige nachhaltige Architektur sein kann. Wurde im vergangenen Jahr mit dem Hotel Wilmina die Umnutzung eines ehemaligen Frauengefängnisses ausgezeichnet (siehe Beitrag vom 5.12.2022), so waren es zuvor die Projekte

• „Einfach Bauen“ in Bad Aibling (Beitrag vom 5.12.2021),
• das Holzhochhaus SKAIO in Heilbronn (Beitrag vom 7.12.2022),
• die Alnatura Arbeitswelt in Darmstadt (Beitrag vom 8.10.2019) und
• das Neue Rathaus im Freiburger Stühlinger (Beitrag vom 10.12.2018).

Sie alle zeigen beispielhaft, wie die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Bauen innovativ, zukunftsweisend und mit hoher gestalterischer Qualität angegangen werden können.

Bild aus dem Beitrag „Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur für eine Umnutzung der besonderen Art: Hotel Wilmina“ vom 5.12.2022 (Foto © Wilmina / Robert Rieger)

Warum sie sich im vergangenen Jahr für eine Bewerbung beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur entschieden haben, erklären die letztjährigen Preisträger Almut Grüntuch-Ernst und Armand Grüntuch: „Wir haben uns mit Wilmina auf den Deutschen Nachhaltigkeitspreis beworben, weil wir davon ausgehen, dass es inzwischen ein breites Verständnis gibt von dem Begriff Nachhaltigkeit. Wenn wir uns als Gesellschaft fragen, woraus unsere Zukunft gebaut wird, geht es längst nicht nur um Technik, Rohstoffe oder den reinen Materialgebrauch. Wir leben in Zeiten des Umdenkens, die uns in der Architektur auf vielfältige Weise betreffen. Wilmina wurde mit diversen architektonischen Strategien und einem Konzept der Renaturierung transformiert und hält nun gänzlich neue Funktionen und Wahrnehmungsangebote bereit. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Fall, ein Stück Stadt für die Gesellschaft zurückzugewinnen.“

Bewerbung bis zum 2. Juni 2023 möglich

Teilnahmeberechtigt beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur sind Bauherren, Architekten sowie Nutzer von Gebäuden in Deutschland, die eine personenbezogene Nutzung aufweisen und nicht älter als fünf Jahre sind. Betrachtet werden das Gebäude selbst und die ihm unmittelbar zugeordneten Freiflächen. Es kann sich dabei um Neubauten, Bestandsbauten oder umfassende Umbaumaßnahmen handeln.

Neben der DGNB und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis unterstützen den Preis auch die Bundesarchitektenkammer, der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten und die Bundesstiftung Baukultur sowie Caparol.