Baulinks -> Redaktion  || < älter 2009/0926 jünger > >>|  

Europäisches Wärmepumpenforum in Linz: "ein großer Erfolg"

(5.6.2009) Mehr als 90 Wärmepumpen-Experten aus ganz Europa besuchten am 20. Mai 2009 das Wärmepumpenforum des Europäischen Wärmepumpenverbandes in Linz. Die umweltfreundliche Wärmepumpe zählt in Österreich zu den beliebtesten Heiz- und Kühlsystemen. In einigen Bundesländern wird bereits jedes zweite neue Einfamilienhaus mit dieser Technologie ausgestattet. Österreich ist eines der führenden Herstellerländer - ein entscheidender Grund dafür, dass der europäische Wärmepumpenverband (EHPA) nach Linz zu seiner Hauptversammlung und zum 2. Europäischen Wärmepumpenforum einlud.

Karl Ochsner, European Heat Pump Association – EHPA

Anlässlich des Forums betonte der EHPA-Vorsitzende Karl Ochsner die große Bedeutung der kürzlich von Parlament und Rat verabschiedeten Erneuerbaren Energien-Richtlinie für die weitere Entwicklung der Wärmepumpentechnologie. Die Richtlinie definiere Rahmenbedingungen für den Einsatz von erneuerbaren Energien zur Erreichung der EU-Klimaziele bis 2020. Umgebungswärme aus Luft, Wasser und Erdreich, welche durch Wärmepumpen nutzbar gemacht werden kann, sei vollends in der Richtlinie berücksichtigt - Ein Verdienst der fachlich fundierten Experten- und Politikberatung der EHPA und ein wichtiger Erfolg zur Erreichung der Energie- und Klimaziele, denn nun könnten alle Formen von Umgebungswärme auch zur Erreichung der Energie- und Klimaziele angerechnet werden.

Die Erneuerbare Energien-Richtlinie soll im 4. Quartal dieses Jahres in Kraft treten. Das Potential, mit welchem die Wärmepumpe die Ziele der Richtlinie unterstützen kann, ist bemerkenswert:

  • 80% der bestehenden Ein- und Zweifamilienhäuser und ebenso viele Mehrfamilienhäuser könnten mit Wärmepumpen ausgestattet werden.
  • 50 % der bestehenden großvolumigen Bauten wie öffentliche Gebäude, Schulen und Betriebsgebäude sind ebenfalls für den Einbau von Wärmepumpen geeignet.
  • In fast allen Gebäuden (95%) können Wärmepumpen das Brauchwasser zur Verfügung stellen und damit ineffiziente Elektroboiler und Durchlauferhitzer ersetzen.

Die Chancen welche sich durch Nutzung der Wärmepumpe ergeben, werden vom Markt erkannt. Der Anteil von Wärmepumpen im Neubau beträgt deshalb in Schweden fast 95%, in der Schweiz bereits 80% und in einigen österreichischen Bundesländern über 50%. Immer mehr Musteranlagen werden auch im Sektor der großvolumigen Gebäude errichtet.

Nach Einschätzung der EHPA könnten Wärmepumpen im Jahr 2020 bereits 20% des Raumwärmebedarfs in Europa abdecken. Dieser Anteil ließe sich bis zum Jahr 2050 auf 50% erhöhen. In verschiedenen Bereichen werden in den nächsten Jahren deshalb starke Marktzuwächse zu verzeichnen sein, so EHPA-Obmann Karl Ochsner. Allerdings bedarf es zur Erreichung dieser Ziele trotz einer starken Eigendymanik der Märkte der Schaffung zuträglicher politischer Rahmenbedingungen.

siehe auch für weitere Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH