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ifo Architektenumfrage zum 2. Quartal 2012: Leichte Eintrübung des Geschäftsklimas

(2.10.2012) Nach den Umfrageergebnissen des ifo Instituts bei den freischaffenden Architekten hat sich das Geschäftsklima zu Beginn des 3. Quartals 2012 leicht ein­getrübt, ist jedoch weiterhin freundlich.

Geschäftsklima freischaffender Architekten

Die befragten Architekten schätzten ihre aktuelle Geschäftslage nicht mehr so her­vorragend wie noch im Vorquartal ein. "Wenn man vom Spitzenwert des vorangegan­genen Quartals absieht, wird die Lage noch immer besser bewertet als in den vergan­genen zwei Jahrzehnten", erklärt Erich Gluch, Bau-Experte am ifo Institut. Der Anteil der freischaffenden Architekten, die ihre derzeitige Auftragssituation als "gut" be­zeichneten, sank von 45 auf 42%; der Anteil der "schlecht"-Urteile erhöhte sich um einen Prozentpunkt auf 19%.

Auch bezüglich der Einschätzung ihrer Geschäftsaussichten sind die befragten Architekten skeptischer geworden. Der Anteil der Architekten, die eine eher negative Entwicklung im Verlauf des nächsten halben Jahres erwarteten, stieg von 13 auf 17% und nur noch jeder achte Testteilnehmer (Vorquartal: 14%) ging von einer "eher besseren" Auftragssituation aus.

55% der freischaffenden Architekten konnten im 2. Quartal 2012 neue Verträge abschließen. Der seit rund neun Jahren zu beobachtende Aufwärtstrend hat sich deutlich abgeflacht. Das geschätzte Bauvolumen aus den neu abgeschlossenen Ver­trägen (Neubauten ohne Planungsleistungen im Bestand) im Wohnungsbau lag aber immerhin um rund 5% über dem Vorquartalswert. Im Nichtwohnbau wurde dagegen - erwartungsgemäß - das hohe Niveau des Vorquartals nicht wieder erreicht.

Dabei war die rückläufige Entwicklung in erster Linie auf weniger umfangreiche Planun­gen für öffentliche Hochbauten zurückzuführen. Der Umfang der gesamten Auftrags­eingänge (Wohn- sowie Nichtwohngebäude) war knapp zwei Zehntel kleiner als im Vorquartal.

Geschätztes Bauvolumen der freischaffenden Architekten für Mehrfamiliengebäude

Mehrfamiliengebäude gewinnen weiter an Bedeutung

Mit einem Rückgang des Ordervolumens zur Planung von Ein- und Zweifamilien­häusern von fast 10% erhielt der Aufwärtstrend, der sich in den vorangegangenen Jahren abgezeichnet hatte, einen deutlichen Dämpfer. Im Geschosswohnungsbau setzte sich allerdings die positive Entwicklung der beiden vorangegangenen Quartale fort: Der Umfang der neu akquirierten Planungsaufträge lag um rund 12% über dem Niveau des Vorquartals.

Im Wirtschaftsbau verzeichneten die Architekten einen Rückgang des Ordervolumens um ca. 14%. Diese Entwicklung ist dennoch als positiv zu werten. Schließlich war es im 4. Quartal 2011 - bedingt durch einige Großaufträge - zu einem sichtlichen Auf­tragsschub gekommen. Dieser exzellente Wert wurde im 1. Quartal 2012 sogar noch übertroffen. Die von öffentlichen Auftraggebern vergebenen Planungsaufträge halbierten sich dagegen nahezu.

Der durchschnittliche Bestand an Aufträgen schrumpfte leicht und liegt bei 5,9 Monaten.

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