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Neue Anwendungsbereiche und Korrosionsschutz für elektrisch leitende Carbonbewehrung


  

(9.2.2023) Bewehrungen aus Carbonfasern sind üblicherweise mit einem Polymer imprägniert, das eine isolierende Wirkung hat. Dementsprechend können sie elektrischen Strom nicht leiten. Solidian, ein Spezialist für nichtmetallische Bewehrung, bringt jetzt mit seinem Solidian eGRID eine Carbonbewehrung auf den Markt, die dann doch stromleitend ist. Damit kann die Bewehrung jetzt interessante Zusatzaufgaben übernehmen: Eine leitfähige Carbonbewehrung kann beispielsweise ...

  • Betonoberflächen erwärmen, um etwa Landebahnen oder Laderampen zu enteisen,
  • als kathodischer Korrosionsschutz die Korrosion der Stahlbewehrung verhindern (siehe unten), und auf diese Weise die bislang verwendeten, teuren Titannetze bzw. -bänder vollständig ersetzen, oder
  • zusammen mit einer zweiten Lage eGRID das Eindringen von Feuchtigkeit in den Beton überwachen, indem der Elektrolytwiderstand des Betons zwischen den beiden Lagen gemessen wird. Solidian bietet dazu ein vorkonfektioniertes System an.

Darüber hinaus sind mit der Carbonbewehrung erweiterte Funktionen wie z.B. die gleichzeitige Verstärkung des Bestandes denkbar.

Foto © Solidian 

Zur Erinnerung: Präventiver kathodischer Korrosionsschutz (pKKS)

Bewehrungsstahl wird in der Regel mit einer dicken alkalischen Betonschicht überdeckt. Diese sorgt dafür, dass auf dem Stahl eine schützende Passivschicht entsteht. CO₂ kann jedoch bewirken, dass der pH-Wert des Betons sinkt und die Passivschicht schwindet. Zum gleichen Ergebnis können auch eindringende Chloride (Streusalze) führen. Die Folge: Stahlkorrosion. Der Grund: An der ungeschützten Stelle wird der Stahl zur Anode, der geschützte zur Kathode und es entsteht der Effekt einer galvanischen Zelle (Batterie). Dabei kommt es zu einem leichten Stromfluss, bei dem der ungeschützte Stahl nach und nach abgetragen wird. Dieser Prozess lässt sich durch Strom, der von außen eingebracht wird, unterdrücken, was als kathodischer Korrosionsschutz bezeichnet wird. Beim präventiven kathodischen Korrosionsschutz wird der Strom schon eingebracht, wenn der pH-Wert noch nicht im kritischen Bereich liegt bzw. wenn die Chloride noch nicht bis zur tragenden Bewehrung vorgedrungen sind. Dadurch wird die Lebensdauer des Stahlbetons verlängert und eventuell anfallende Reparaturen können auf einen günstigen Zeitpunkt verschoben werden.

Weitere Informationen zu eGRID können per E-Mail an Solidian angefordert werden.

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