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Hornissen als Vorbild für energieeffiziente Architektur im Holzbau

  • Thermoregulation von Hornissen-Nestern - ein Vorbild für innovative Fassadentechnik
  • Intelligente Systeme für Energieeffizienz auf Basis Holz
  • Internationales Spitzenforum der Branche in Rosenheim

(28.3.2005) Hornissen als innovative Architekten moderner energieeffizienter Fassadenkonstruktionen, zu diesem Ergebnis kommt Raoul Klingner von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA in der Schweiz. Diese Erkenntnis seiner Forschungsergebnisse präsentiert der Wissenschaftler am 7. April 2005 im Rahmen des internationalen Kongresses "Holz Innovativ" in Rosenheim. Mit abgenagten Holzspänen und Speichel können Hornissen eine Leichtbaukonstruktion erzeugen, die mit natürlicher Thermoregulation eine konstante Innentemperatur gewährleistet. In diesem biologischen Phänomen liegt ein enormes Potenzial für neue technische Lösungen. Die Entschlüsselung der relevanten thermodynamischen Vorgänge dieser Konstruktion könnten zukünftig belüftbare Gebäudehüllen ermöglichen oder den Werkstoff Holz als passiven Dämpfer gegen unerwünschte Schwankungen des Rauminnenklimas nutzbar machen.

Der am 6. und 7.April 2005 in Rosenheim stattfindende Innovationskongress Holz Innovativ der Bayern Innovativ GmbH thematisiert unterschiedlichste Aspekte Energieeffizienter Architektur.

  • Von wärmespeichernden Materialkombinationen wie zum Beispiel Holzleichtbeton bei Gebäudefassaden handelt der Vortrag von Dr. Roland Krippner vom Lehrstuhl für Gebäudetechnologie der TU München. Seine Ergebnisse zeigen, dass Verbundwerkstoffe aus Holz und anderen anorganischen Bindemitteln eine Reihe interessanter Optionen für den Einsatz im Hochbau, vor allem im Bereich des Ressourcen schonenden Bauens aufweisen. Das Potenzial der Holzleichtbeton-Massivholz-Verbundbauweise verspricht aufgrund positiver Wärmedämmung und -speicherung die Vermeidung sommerlicher Überhitzung bzw. gewährleistet winterlichen Wärmeschutz.
  • Einem ähnlichen Prinzip folgt das von Architekt Guiseppe Fent in der Kongressreihe "Energieeffiziente Architektur" dargestellte Prinzip der wirtschaftlichen "Plus-Energiehäuser" einer Solarsiedlung in Wil/Schweiz. Die hierbei speziell vom Architekten entwickelte Holz-Solarfassade Lucido nutzt die Sonne, in dem die absorbierte Sonnenenergie in der holzisolierten Wand gespeichert wird. Dadurch wird der Wärmeverlust in der kalten Jahreszeit auf ein Minimum reduziert. Im Sommer wird die Wand innen kaum wärmer als die Raumluft.

Die Federführung des internationalen Spitzenforums Holz Innovativ liegt bei der Bayern Innovativ GmbH in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung DGfH, der Holzforschung der TU München und der Fachhochschule Rosenheim sowie mit umfassender Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft Infrastruktur, Verkehr und Technologie.

Neun parallele Vortragsreihen präsentieren Trends und Perspektiven der Holzbranche und spannen hierbei den Bogen von Konzeptinnovationen in Architektur und Gestaltung über neue Techniken und realisierte kommunale / öffentliche Projektlösungen im Ingenieur- und Holzhausbau sowie Hightech Verbundmaterialien auf Basis Holz bis zu Optimierung der Logistik in der Prozesskette Forst und Holz.

Für den Kongress wurden 66 international führende Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft gewonnen, u. a. Fachhochschule Rosenheim, Fraunhofer-Institut für Holzforschung in Braunschweig, Institut für Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau der Universität Wien, Institut für Holztechnologie Dresden, Lehrstuhl für Gebäudetechnologie TU München, Energieinstitut Vorarlberg, die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg aber auch Unternehmen wie Haas Group, Michael Weinig AG, Krono-Gruppe-Schweiz, Stora Enso Timber AG, Finnland, Binder Holz und Adler-Werk Lackfabrik, Österreich, Wood Polymer Technologies ASA, Norwegen, Favero & Milan Ingegneria Srl, Italien oder auch der Tschechische Verband der Forstunternehmer.

Eine Fachausstellung mit über 50 Ausstellern bietet realisierte Lösungen und innovative Konzepte mit Bezug zu den Vortragsthemen. "Die Forst- und Holzwirtschaft verfügt über enorme Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen. Das große Potenzial besteht darin, innovationsstarke Branchensegmente mit spezifischer Holzkompetenz auf einer Plattform zusammenzuführen, um Impulse für weitere Neuentwicklungen zu setzen," so Professor Josef Nassauer, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH.

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