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Vierter Bodenschutzbericht verabschiedet

Bodenschutzbericht
  

(1.10.2017) Das Bundeskabinett hat den von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vorgelegten Bodenschutzbericht verabschiedet. Dies ist der inzwischen vierte Bericht der Bundesregierung, der alle derzeitigen Aktivitäten des Bundes und der Länder zum Schutz der Böden darstellt. Seit dem Jahr 2000 gibt es den Bericht einmal pro Legislaturperiode.

Der Bericht beschreibt die Potenziale, die Flächenrecycling in einem erheblichen Ausmaße für die Schaffung neuer Wohngebiete hat. Bereits aus früherer Nutzung versiegelte Flächen sind aus Umweltsicht für den Bau neuer Wohnungen besonders interessant. Jüngere Abschätzungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) taxieren die Entwicklungspotenziale innerhalb der Städte und Gemeinden auf mindestens 120.000 bis 165.000 Hektar. Fast die Hälfte davon sind ehemals genutzte Brachflächen. Dass trotzdem unbebauten Flächen gerne der Vorzug gegeben wird, liegt an einer Reihe von Hemmnissen - etwa an ...

  • bestehender Bebauung,
  • alten Versorgungsleitungen,
  • bestehenden Fundamenten und/oder an
  • vornutzungsbedingten (möglichen) Altlasten.

Im Rahmen des Flächenrecyclings werden ehemals bebaute Areale so hergerichtet, dass dort leichter Wohnungen entstehen können. Das verringert den Druck, auf die grüne Wiese auszuweichen und wertvolle Natur- oder Landwirtschaftsflächen zu belasten.

Der aktuelle Bodenschutzbericht geht auch auf die geplante Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung ein. Diese liegt derzeit dem Bundesrat zur Beschlussfassung vor. Der Entwurf sieht erstmals bundeseinheitliche Anforderungen für die Verfüllung abgegrabener Bodenmassen vor. Diese müssen so verwendet werden, dass an anderen Stellen Böden wiederhergestellt bzw. in einen guten Zustand versetzt werden. Gestärkt wird ferner der Bodenschutz bei Baumaßnahmen. Die Verordnung sieht bei allen großen Bauvorhaben eine bodenkundliche Baubegleitung vor. Dadurch sollen mögliche Schäden der ursprünglichen Böden wie Schadstoffverunreinigungen und extreme Bodenverdichtungen zukünftig besser vermieden werden.

Boden als Klimaschutz-Akteur

Der Boden ist nach den Ozeanen und den fossilen Energieträgern der drittgrößte Kohlenstoffspeicher der Erde. Er spielt also eine wichtige Rolle im Klimageschehen. Im Humus und im Bodenleben ist mehr Kohlenstoff gebunden als in der Atmosphäre und in der Vegetation zusammengenommen.

Böden speichern zudem Regenwasser. Damit halten sie Starkregen zurück und füllen die Grundwasservorräte auf. Mehr als 90% der weltweiten Nahrungsmittelproduktion sind direkt vom Boden abhängig.

Zugleich gehen weltweit jährlich Bodenflächen etwa von der Größe Italiens verloren. Die Vereinten Nationen haben daher 2015 im Rahmen der UN-Nachhal­tig­keitsziele zur Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen das Ziel einer „Land Degradation Neutral World“ beschlossen - einer Welt, in der Landdegradierung neutralisiert wird. Die Bundesregierung orientiert sich an diesen Nachhaltigkeitszielen und engagiert sich weltweit für den Erhalt von Böden, zum Beispiel mit Projekten ihrer Internationalen Klimaschutzinitiative.

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