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„The 105“ in Boston: Fassadenskulptur in Blau aus Keramik und Glas

(25.1.2023) Neue Wege der Fassadengestaltung bestritten Moeding und die Architekten von Payette bei einem Neubau für die Biotechnologieforschung in Boston - siehe Google-Maps. Beim „The 105“ sollten Transparenzgrade, Form und Farbe einen besonderen Dreiklang bilden, der die Wahrnehmung der unterschiedlichen Materialien sowie das Gebäude mit seiner Umgebung unmerklich verschwimmen lässt - siehe auch Google-Street-View:

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Das Seaport District südöstlich des Stadtzentrums von Boston entwickelte sich vom Industrie- und Hafenareal zu einem der aufstrebendsten Viertel innerhalb der Hauptstadt von Massachusetts. Die Ansiedlung von Kunst- und Kulturinstitutionen führte seit den 1990er Jahren dazu, dass auch Wohnraum, Hotels, Gastronomie, Einzelhandel und Kreativwirtschaft folgten.

Bekannt ist die Gegend jedoch für ihre Technologieunternehmen, die ihr den Spitznamen „Innovation District“ bescheren. So bildet das Stadtquartier auch den idealen Standort für den Neubau eines Labor- und Bürogebäudes für Biotechnologie. Das Gebäude beherbergt neben mietbaren Flächen für Biotech-Unternehmen auch ein Café, ein Fitnesscenter, Indoor-Sportstätten samt Infrastruktur, eine Dachterrasse mit Zugang von der zweiten und dritten Ebene sowie Konferenzräume.

Fotos © Sinziana Velicescu/Shildan Group 

Entwickelt wurde das „The 105“ von einem Joint Venture aus dem auf Biotechnologie- und Forschungsimmobilien spezialisierten Unternehmen Tishman Speyer sowie dem Finanzinvestor Bellco Capital, die gemeinsam als Bauherrengemeinschaft Breakthrough Properties agieren. Ihre Absicht ging über die Errichtung einer adäquaten Umgebung für Spitzentechnologie und -forschung hinaus. So sollte die Architektur eine bewusst einladende Geste für die Gemeinschaft und Nachbarschaft darstellen, die sich durch Transparenz und eine teilöffentliche Nutzung in einzelnen Bereichen des Gebäudes zeigt. Dem entsprechend baut sich der kristallene Kubus über einem zweigeschossigen Sockel mit durchgehender Glasfassade auf, die samt teils auskragendem Vordach und innen sichtbarer Holzdeckenstruktur eine helle und filigrane Schnittstelle zum Außenraum an der belebten Straße und zum gegenüberliegenden Park bildet.

Stadtbildprägende Fassadengestaltung


  
  


  

Die markanteste Note setzt jedoch die Gebäudehülle oberhalb der zweiten Ebene. Hierfür entwickelten die ortsansässigen Architekten von Payette eine vertikale Struktur, in der sich lichtdurchlässige, intransparente Verglasungselemente mit skulptural geschichteten Keramikplatten abwechseln. Die schmäleren, ziegelbekleideten Außenwandflächen rhythmisieren dabei die kompakte, planebene Glashülle und verleihen ihr eine grafische Reliefstruktur.

Realisiert wurde diese Struktur mit Hilfe zweier unterschiedlicher, speziell entwickelter Plattentypen auf Basis der großformatigen Ziegelplatten Longoton von Moeding. Die glatten Platten gehen hier flügelartig in gewellte Varianten über. Darüber hinaus sind die einzelnen Platten schräg geschnitten und bilden durch die vertikale Anordnung der unterschiedlich breiten Elemente ein Wellenmuster, das sich über die gesamte Fassadenhöhe zieht.

Das spezifische Design - ebenso wie die Farbgebung in Blaugrün mit teiltransparenter Gla­sur - entstand in Abstimmung: Gemeinsam mit Moeding sowie dessen Vertriebspartner in den USA, der Shildan Group aus New Jersey, konnten die Architekten Schritt für Schritt zum gewünschten Ergebnis kommen. So entwickelte der niederbayerische Spezialist für Keramikfassaden im heimischen Labor verschiedene Muster, die den Designvorstellungen der Architekten für ihr Bostoner Projekt nahe kamen. Die Planer nahmen die Vorschläge auf und näherten sich gemeinsam mit dem Hersteller der finalen Farb- und Formgestaltung. So wurden selbst die Produktionswerkzeuge speziell an die Anforderungen angepasst, um dem außergewöhnlichen Designergebnis gerecht zu werden.

Vorgefertigte Fassadenelemente

Die bläuliche Farbe nimmt Bezug auf die allseits umgebende Glasoberfläche, die als opakes Weißglas ausgeführt ist und somit das Innenleben der Forschungs- und Wissenschaftsräume dezent abschirmt. Gleichzeitig spiegeln sich von außen die belebte Umgebung sowie der Himmel in der Fassade, was wiederum eine homogene Gesamterscheinung unterstreicht.

Realisiert wurde die Fassade gänzlich mit vorgefertigten Elementen. Moeding lieferte hierfür die Ziegelplatten in ein Fertigungswerk nach Italien, wo sie um die Glasbestandteile ergänzt wurden. Mit Containern nach Boston verschifft, konnten sie so in verkürzter Montagezeit an das Gebäude angebracht werden.

Weitere Informationen zu großformatigen Ziegelplatten auf Longoton-Basis können per E-Mail an Moeding angefordert werden.

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