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ECOLA-Award 2012 mit vier ersten Preisen und einer Lobenden Erwähnung entschieden

ECOLA-Award
Phantom Opera Restaur­ant - Foto: Roland Halbe, Stuttgart (Bild vergrößern)
  

(30.5.2012) Am 27. April 2012 wurden in Berlin die Gewinner des ECOLA-Awards 2012 ermittelt. Der dem Thema „Putz in der Architektur“ gewidmete Preis würdigt architektonische Leistungen bei Neubauten wie im Bestand, jeweils ergänzt um das Kriterium des CO₂-optimierten Bauens. Unter dem Vorsitz von Jørgen Bach vom Aarhuser Büro Arkitema Architekts ver­gab die fünfköpfige Jury vier erste Preise und eine Lobende Erwähnung. Für den Wettbewerb wurden vorab 140 Projekte aus 13 Ländern nominiert.

Der im zweijährigen Rhythmus ausgelobte ECOLA-Award (bis 2004 „Bundesdeutscher Architekturpreis Putz“) wird bereits zum 7. Mal vergeben. 19 Architekten aus 13 europäischen Ländern bestimmten für den von der Sto AG und dem Bundes­verband Ausbau und Fassade im Zentralverband des Deut­schen Baugewerbes ausgelobten Architekturpreis insgesamt 140 Projekte. Voraus­setzung für das Verfahren war die Verwendung des Werkstoffes Putz als Architektur prägendes Element.

  • 33 Projekte entfielen auf die Kategorie Sanieren/Renovieren/Umbauen,
  • 107 gehörten der Kategorie Neubau an, und
  • zusätzlich 100 der nominierten Projekte waren für das Kriterium des CO₂-optimierten Bauens gemeldet; mit dieser Kategorie würdigt ECOLA Projekte, die gestalterische Qualität mit energieeffizienter Planung auf hohem Niveau vereinen.

Atrium House - Foto: Åke E:son Lindman
(Bild vergrößern)

Traditionell fand die Sitzung des Preisgerichts in der Berliner Niederlassung der Sto AG statt. Es vergab in den vier mögli­chen Kategorien jeweils einen 1. Preis. Darüber hinaus gab es eine Lobende Erwähnung. Mitglieder der Jury waren ...

  • Jørgen Bach, Arkitema Architects, Aarhus, Dänemark (Jury-Vorsitzender),
  • Kjetil T. Thorsen, Snøhetta AS, Oslo (Norwegen),
  • Cino Zucchi, Cino Zucchi Architetti, Mailand (Italien),
  • Leo Modrcin, University of Zagreb, Faculty of Architecture, Zagreb (Kroatien), und
  • Tobias Krug, World Wide Fund for Nature (WWF), Berlin (Deutschland).

Erster Preis: Sanieren/Renovieren/Umbauen

Der gewagte Einbau eines Mezzanine-Geschosses in die historische Hülle des Restau­rants in der Pariser Opera Garnier hält Kjetil T. Thorsen für ein herausragendes Pro­jekt, dessen vielschichtige Komplexität zugleich irritiert wie fasziniert:

ECOLA-Award 2012: Phantom Opera Restaurant in Paris, Frankreich
Foto: Roland Halbe, Stuttgart 

„Ohne eine einzige Fuge wölbt sich die weiße, geformte Gipshülle des Mezzanine-Ge­bildes in seine Position und berührt den Boden nur punktuell über wenige schlanke Stützen. Der Raum empfängt seine Besucher in einer weichen, roten und intimen Um­gebung. Diese Dualität zwischen Material und Farbe beschreibt deutlich die Beziehung zwischen esoterischen und physischen Zuständen, die für eine Oper typisch sind,“ so Kjetil T. Thorsen.

Erster Preis: CO₂-optimiertes Sanieren/Renovieren/Umbauen

In einem dicht besiedelten Stadtviertel in Frankfurt am Main entstand auf den Fundamenten eines Gründerzeit-Kellerge­schosses die Umwandlung des darauf ruhenden 50er-Jahre Gebäudes zu einem zeitgemäßen Einfamilienhaus. Nicht nur das Energie- und Nachhaltigkeitskonzept ist hervorzuheben, auch die intelligente Lösung, mit einer geschickten Mauerfüh­rung eine grüne Oase inmitten des Großstadttrubels zu schaf­fen. In Verbindung mit der Weiternutzung der vorhandenen Baumaterialien stellt das Projekt für Tobias Krug „ein äußerst gelungenes Gesamtprojekt dar.“

Erster Preis: Neubauten

Es ist nicht nur die Architektur des Gemeindezentrums in der kleinen italienischen Stadt Erba, die Beachtung verdient, auch die gemeinnützige Organisation, die sich mit dem Bau des Noivoiloro-Komplexes der Pflege behinderter Menschen verpflichtet hat.

ECOLA-Award 2012: Noivoiloro Civic Center in Erba
Foto: Andrea Martiradonna, Milano, IT 

Für Cino Zucchi ist „soziale sowie ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit das Schlüsselthema in einer Zeit wirtschaftlicher Krisen, und das Noivoiloro-Projekt zeigt einen Weg, um auf diese Themen zu hören und zu reagieren mit Hilfe einer überzeu­genden architektonischen Strategie und einer gewissenhaften Gestaltung“.

Erster Preis: CO₂-optimierte Neubauten

Den Juryvorsitzenden Jørgen Bach fasziniert am Atrium House auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland die Verbundenheit mit dem Ort, sowohl im Entwurf als auch in der Materialität.

ECOLA-Award 2012: Atrium House auf Gotland, SE
Foto: Åke E:son Lindman, Stockholm, SE 

„Es stellt einen vollständig umschlossenen Innenhof dar, der einen geschützten Be­reich mit eigenem Mikroklima schafft. Die Verwendung natürlicher Materialien und Far­ben geben dem kleinen Ferienhaus eine warme und angenehme Atmosphäre.“

Lobende Erwähnung

Für das Kulturgebäude in der spanischen Küstenstadt Aguilas, bestehend aus einem Konzert- und Hörsaal, konnte kein schöneres Grundstück gefunden werden. Direkt an der Mittelmeerküste gelegen, scheint seine äußere Gestalt, auf der Form eines Kubus ruhend, durch Wind und Wellen geformt zu sein. Die weiß verputzte Musikbox veran­lasst Leo Modrcin zu der Annahme, „das Gebäude ist der Versuch der Architektur, fortzusegeln, ähnlich einer verklingenden Musik.“


abschließende Konferenz

Den ECOLA-Wettbewerb schließt eine Konferenz ab, die vom 4.- 6. Oktober 2012 in Kroatien stattfindet. Eingeladen sind alle Preisträger sowie die Wettbewerbs- und Nominierungspreisrichter. Thema der Konferenz wird wie beim Wettbewerb der Werk­stoff Putz sein. In Vorträgen und Workshops werden sich die Teilnehmer mit seiner Anwendung in der Architektur sowie technischen und gestalterischen Weiterentwick­lungen befassen. Höhepunkt der Veranstaltung wird die festliche Preisverleihung des ECOLA-Awards sein.

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