Neuvermessung des deutschen Abdichtungsmarktes
(8.11.2020) Der deutsche Markt für Abdichtungsbahnen und Bauwerksabdichtungen wächst auch 2020 signifikant. Nicht die Coronakrise, sondern die steigende Bedeutung von EPDM-Bahnen und flüssigen Kunststoffen erfordert aber eine Neuvermessung, so das Ergebnis einer aktuellen Marktstudie von Branchenradar.com.
2,7% mehr Umsatz in diesem Jahr
Entgegen anfänglicher Befürchtungen hat sich die deutsche Bauwirtschaft (bislang) nicht mit dem Coronavirus infiziert. Und so konnte sich in diesem Jahr auch das Geschäft mit Abdichtungsbahnen und flüssigen Bauwerksabdichtungen konstant positiv entwickeln. Laut Branchenradar.com rechnen die Hersteller von Abdichtungsbahnen und Bauwerksabdichtungen für 2020 mit einem Umsatzplus von 2,7% gegenüber Vorjahr. Insgesamt könnte die Branche am deutschen Markt damit rund 1,3 Mrd. Euro umsetzen. Zuwächse gegenüber dem Vorjahr gibt es voraussichtlich bei ...
- Abdichtungsbahnen mit +2,4% wie auch bei
- flüssigen Bauwerksabdichtungen mit +3,6%.
In beiden Produktgruppen kommen allerdings die traditionell verwendeten Produkte immer stärker unter Druck. Denn im Jahresabstand erhöht sich voraussichtlich der Umsatz bei ...
- EPDM Bahnen um 4,4% und bei
- flüssigen Kunststoffen um 5,2%.
Setzt sich der Trend fort, ist eine Neuvermessung des Marktes unvermeidbar. Zwar teilen sich Bitumen und Kunststoff am Markt für Abdichtungsbahnen nach wie vor erlösseitig rund 85% des Marktes, EPDM nimmt ihnen davon aber Jahr für Jahr einen halben Prozentpunkt ab. Bei Flüssigen Bauwerksabdichtungen haben Flüssige Kunststoffe bereits die Nase vorn. Bituminöse Spachtelmasse und Bauwerksabdichtungen auf Zement-Acryl-Basis halten wertmäßig zusammen nur noch etwas mehr als 40% des Marktes.
Weniger Steildächer
Angeschoben wird der Markt für Abdichtungsbahnen von einer starken Nachfrage nach Produkten für Flachdach und Bauwerk. Der Baustoffbedarf für Steildächer sinkt indessen ein weiteres Mal um rund ein Prozent gegenüber Vorjahr. Der Anstieg bei flüssigen Bauwerksabdichtungen resultiert wiederum primär aus einer robusten Nachfrage aus dem Objektbau.
Auch 2021 und 2022 können die Hersteller von Abdichtungsbahnen und flüssigen Bauwerksabdichtungen am deutschen Markt mit einem stabilen Wachstum rechnen, wenngleich der neuerliche Lockdown im Herbst dieses Jahres und möglicherweise weitere Restriktionen im kommenden Jahr valide Prognosen massiv erschweren. Aus heutiger Sicht prognostiziert Branchenradar.com für 2021 ein Umsatzplus von rund 3% gegenüber dem Vorjahr und im Folgejahr von etwa 2,5% gegenüber dem Vorjahr.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Markantes Wachstum am Abdichtungsmarkt - auch dank Preiserhöhungen (19.12.2021)
- Bitumenvoranstrich und modifizierte Heißbitumen-Klebemasse neu von Soprema (17.8.2021)
- Neuauflage: BWA-Richtlinien für Bauwerksabdichtungen (12.7.2021)
- Revopur künftig bei Franken Systems (24.5.2021)
- Digitaler Detail- und Systemfinder von Triflex online (25.2.2021)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Radondicht auf Bodenplatten: Elastomerbitumen-Dampfsperr-Schweißbahn Vedagard AL-E (9.10.2020)
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- Remmers' System-Empfehlungen für eine nachträgliche Innenabdichtung (9.10.2020)
- Neue Bauchemie-Richtlinie zu mineralischen Dichtungsschlämmen (MDS) (9.10.2020)
- Handbuch der Bauwerksabdichtung in 2. aktualisierte Auflage (8.10.2020)
- „Außenabdichtungen“ vom Fraunhofer IRB-Verlag zusammen mit dem Beuth-Verlag (12.2.2019)
- Erstmals Bauchemie-Richtlinie zu flexiblen polymermodifizierten Dickbeschichtungen (FPD) (17.2.2020)
- Klassische Abdichtungsmaterialien unter Druck, Flüssigkunststoffe und EPDM-Bahnen im Aufwind (22.11.2019)
siehe zudem:
- Hersteller im Bereich Gebäude-/Bauwerksabdichtung im Rohbau- bzw. Baustoff-Magazin sowie Ein Dach verdreht wie eine Turbinenschaufel - realisiert mit EPDM-Dachbahnen (22.10.2019) auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Bauwerksabdichtung bei Baubuch / Amazon.de