Naturmaterialien im Beton für belgische Kunsthochschulen mittels NOEplast-Strukturmatrizen
(29.4.2022) Zwei Hochschulen der belgischen Gemeinde Heist-op-den-Berg teilten sich bislang die Unterrichtsräume. Doch diese entsprachen nicht mehr den aktuellen Anforderungen einer Ausbildungsstätte und waren aufgrund der steigenden Studentenzahlen auch viel zu klein geworden. Das gab den Anstoß dazu, den Altbestand zu sanieren und durch einen Neubau zu ergänzen (siehe Google-Maps). Dessen Fassade zeichnet sich durch strukturierten Sichtbeton aus.
Die Hochschulen für Musik, Wort & Tanz sowie die für bildende und angewandte Kunst werden von mehr als 2.500 Studenten besucht - Tendenz steigend. Über 85 Lehrkräfte sind hier derzeit tätig. Lange fand der Unterricht in Räumen aus den Jahren 1978 bis 1980 statt, die zwischenzeitlich nur ein einmal renoviert worden waren. Infolgedessen entsprachen sie nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Hochschulbetreib.
Untersuchungen ergaben, dass eine zusätzliche Bruttofläche von 2.200 m² nötig war. Und so beschlossen die Verantwortlichen, den Altbestand teilweise zu sanieren und dabei beispielsweise die sanitären Einrichtungen und den Brandschutz zu verbessern. Darüber hinaus schrieben sie einen Architekturwettbewerb aus, den Cuypers & Q interprof. Architectenvennootschap gewann.
Der Neubau
Für den neuen Kunstcampus ergänzten die Architekten das bestehende Gebäudeensemble, das aus zwei Gebäuden bestand, durch ein neues Objekt. So schufen sie einen öffentlich zugänglichen Innenhof. Dieser grüne Platz kann für Freiluftveranstaltungen genutzt werden und ist nicht nur eine Bereicherung für die Studenten, sondern für die ganze Gemeinde.
Infolge der topografischen Gegebenheiten besitzt der neue Baukörper auf der Seite, die der Straße zugewandt ist, fünf Geschosse. Zwei davon sind unterirdisch. Auf der Hofseite sind es drei Geschosse, eines davon befindet sich unter der Erdoberkante. In dem Objekt sind mehrere Klassenzimmer, Studios und ein voll ausgestattetes Auditorium untergebracht. Im Mittelpunkt der Erweiterung steht eine Halle, die als Empfangs-, Warte- und Ausstellungsraum fungiert. Besucher des Neubaus nehmen wohl zunächst die großen Fenster und anthrazitgrauen Sichtbetonplatten der Fassade wahr. Die Oberfläche der Betonplatten wurde mit Hilfe von NOEplast-Strukturmatrizen gestaltet.
Die Struktur
Bei dem Fassadenrelief des Akademieneubaus entschieden sich die Planer für die Oberflächenbeschaffenheit von Schilfmatten. Zunächst hatten sie mit den Naturmaterialien experimentiert und versucht, damit einen Abdruck im Beton herzustellen. Dies scheiterte jedoch, weil immer wieder Teile des Schilfs im Beton kleben blieben. Auf der Suche nach einer Alternative stießen sie auf die Matrize Camarque der Firma NOE. Diese ist ein naturidentischer Abdruck des Süßgrases, das mit Hilfe von Draht zu Matten gebunden wurde.
Die Matrize ist in einer Größe von 4,3 x 2,5 m (H x B) erhältlich und hat eine Strukturtiefe von 16 mm. Wie alle NOE-Matrizen ist auch sie auf ihrer Rückseite mit einem Glasfasernetz ausgestattet, was sie vor Verformungen schützt und robuster macht. So kommt es, dass die Matrizen bis zu 100-mal und häufiger wiederverwendet werden kann. Damit lassen sich Kosten sparen und die Umwelt schonen. Für den Hochschulneubau wurden 1.400 m² Fassadenplatten mit der Strukturmatrize Camargue erstellt.
Zur Erinnerung: NOE-Schaltechnik bietet eine Vielzahl Matrizen an. Viele von ihnen wurden dadurch hergestellt, dass natürliche Materialien abgeformt wurden (so auch bei der Matrize Camargue). Daneben gibt es Strukturen, die Mitarbeiter von NOE oder verschiedener Auftraggeber am Zeichentisch entstehen ließen. Darüber hinaus können Planer für ihr Gebäude auch eigene Reliefs kreieren.
Weitere Informationen zu NOEplast-Strukturmatrizen können per E-Mail an NOE angefordert werden.
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siehe zudem:
- Betonbau und vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) im Fassaden-Magazin auf Baulinks
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