Tower 185: gleichsam ein Hot-Dog aus Aluminium und Glas
(27.7.2010) Mit dem im Bau befindlichen Bürohochhaus Tower 185 wächst bis zum Ende des Jahres 2011 die Dominante des Europaviertels in Frankfurt am Main in den Himmel. Der neue Turm kennzeichnet dessen Eingang und ist dem Skyline Plaza benannten Einkaufs- und Kongresszentrum (geplant) benachbart. An seiner Adresse Friedrich-Ebert-Anlage 35-37 erkennt der Ortskundige die zentrale Lage des prestigeträchtigen Komplexes zwischen Messe, Hauptbahnhof und Bankenviertel (siehe auch Google-Maps):
Bauherr des Projekts ist die Vivico Real Estate, die bereits anlässlich der Vorzertifizierung des Projekts Tower 185 durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit deren Gütesiegel in Silber die Auffassung vertrat, dass sich künftig nur Gebäude mit hohem Nachhaltigkeitsstandard erfolgreich und dauerhaft am Markt behaupten könnten. Zudem strebt der Bauherr nach Fertigstellung für den Tower 185 eine Zertifizierung nach dem international renommierten amerikanischen Gütesiegel LEED (Leader-ship in Energy and Environmental Design) in Gold an.
Die Architektur des Tower 185 ist eine Arbeit des Büros Prof. Christoph Mäckler Architekten aus Frankfurt am Main. Auf einem hufeisenförmigen Sockelgebäude erhebt sich der eigentliche Turm, welcher aus drei Segmenten gebildet ist. Das Hochhaus wurde mit seiner Aluminium-Glas-Fassade gleichsam wie ein Hot-Dog-Brötchen von oben nach unten aufgeschnitten und nach außen gedreht, um in seiner Mitte einem vollständig verglasten Turm Raum zu geben.
Der Tower 185 ist für Büros und Geschäftsräume anspruchsvoller Nutzer ausgelegt. Sein Eigentümer verweist auf dessen flexible Flächenstruktur und großzügige Raumhöhen von drei Metern, welche jede Form moderner Bürostrukturen zuließen. Hauptmieter ist nach Besitzerangaben die internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC (PricewaterhouseCoopers AG), die 60.000 m² langfristig gemietet hat. Im sechsgeschossigen Sockelgebäude werden zudem Einzelhandel und Gastronomie ihren Platz finden.
Der Tower 185 wird in Stahlbeton-Massivbauweise als Tube-in-Tube-Konstruktion gebaut, d.h. Erschließungskern und Fassaden sind tragende Elemente und untereinander ausgesteift. Als Fachplaner wirkte das Büro A&F Architekten & Fassadenplanung, das ebenfalls in Frankfurt am Main tätig ist. Der Bau der Fassaden des Hochhausturms liegt in den Händen der FKN Fassaden GmbH aus Neuenstein.
Als Aluminium-Systemlieferanten für die Fassaden des 50geschossigen Towers beauftragte FKN die Sapa Building Systems GmbH, die dafür Sonderkonstruktionen ihrer Marke WICONA entwickelte. Sie basieren auf Elementen des Fenstersystems WICLINE und des Fassadensystems WICTEC EL (Elementfassaden). Das gläserne mittlere Turmsegment auf ovalem Grundriss wird durch polygonal angeordnete Sonderkonstruktionen der Elementfassade WICTEC gebildet.
Alle für die Sonderkonstruktionen erforderlichen individuell abgestimmten Prüfungen erfolgten im WICONA-eigenen Test Centre in Bellenberg (siehe auch Beitrag "Wicona-Test Centre verspricht Qualitätsvorsprung für Kunden" vom 16.5.2009). Dort lassen sich Fassadensegmente bis zu 10 x 10 Metern Größe prüfen auf ...
- Luftdurchlässigkeit nach EN 12153,
- Statische Schlagregendichtheit nach EN 12155,
- Dynamische Schlagregendichtheit nach EN 13050,
- Widerstandsfähigkeit bei Windlast nach EN 12179,
- Stoßfestigkeit nach EN 14019 und
- Tragfähigkeit absturzsichernder Verglasungen nach TRAV.
Die Prüfeinrichtungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fenstertechnik, ift-Rosenheim, entwickelt und abgestimmt mit dem eine enge Kooperation besteht.
Die für das Turmhochhaus des Towers 185 in zwei Varianten entwickelten Sonderkonstruktionen WICTEC EL/SK, gebildet aus WICLINE Fensterelementen und WICTEC Fassadenelementen, sind durch folgende bauphysikalische Daten gekennzeichnet:
Wärmeschutz:
- Fassaden vom Typ 1: Ucw = 1,3 W/m²K (gefordert 1,44 W/m²K)
- Fassaden vom Typ 2: Ucw = 1,5 W/m²K (gefordert 1,55 W/m²K).
Schallschutz:
- WICTEC EL/SK vom Typ 1: 38 dB für die Luftschalldämmung (gefordert: 32 bzw. 36 dB) und 61 dB für die Schall-Längsdämmung.
- Fassaden-Typ 2: 37 dB für die Luftschalldämmung (gefordert: 32 dB) und 55 dB für die Schall-Längsdämmung.
Die Aluminiumfensterkonstruktionen sind in bestimmten Bereichen mit Prallscheiben ausgestattet. Das WICONA Unisys-Prinzip ermöglichte zudem die problemlose Integration der Brandschutzfunktionen in die Fassade.
Leistungsumfang rund um die Fassade gemäß Angaben von FKN:
- 37.500 m² Aluminiumelementkonstruktion mit insgesamt
- 2.730 St. Senk-Klapp-Flügeln und 430 Drehflügeln
- 13.430 lfm. Aluminiumblechlisenen zwischen Alu-Elementfassaden und Ecklisenen
- 6.600 m² Aluminiumblecharbeiten
- 6.400 m² Aluminiumfensterkonstruktionen teilweise mit Prallscheiben
- 6.300 m² Wärmedämmverbundsystem in Innenhofbereichen (WDVS)
- 2.000 m² Pfosten-Riegel-Fassaden aus Aluminium- und Stahl
- 1.400 m² Aluminium-Lamellenverkleidungen
- 400 m² Tür- und Torkonstruktionen
- 120 m² Brandschutzfassaden
Weitere Informationen zu Aluminium-Fassaden können per E-Mail an Hydro Building Systems angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Tower 185 • Vivico Real Estate
- Prof. Christoph Mäckler Architekten
- Sapa Building Systems GmbH
- FKN Fassaden GmbH
- Institut für Fenstertechnik (ift Rosenheim)
- Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)
- PricewaterhouseCoopers AG
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siehe zudem:
- Fassadensysteme, Fassadenverkleidung, Fassaden und Gewerbebau auf Baulinks
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