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Rechteckige Formate prägen das neue Schieferbild an modernen Schieferfassaden

(16.6.2021) Bereits seit tausenden von Jahren wird Schiefer als Dachdeckungsmaterial eingesetzt. Schieferdeckungen an der Fassade sind traditionell nur in ausgeprägten Schlechtwetterregionen bekannt - üblicherweise dann auch in klassischer Dachdeckungsart. Seit etwa 50 Jahren gibt es aber auch Schieferdeckungen speziell für Fassaden. Aber eigentlich erst seit Beginn des neuen Jahrtausends werden moderne Deckarten entwickelt, welche die Ästhetik der seidig glänzenden Schiefersteine mit geradlinigen Geometrien und zeitgemäßen Verarbeitungstechniken koppeln. Neben den ästhetischen Qualitäten sind es auch die robusten Konstruktionen, der Brandschutz und die leichte Pflege, die für eine Schieferfassade sprechen.

Dynamische Deckung: Bild aus dem Beitrag „Wie sich ein Gewerbebau mit einer Schieferfassade attraktiv verheiraten lässt“ vom 30.8.2018 (Foto © Rathscheck Schiefer)

Der Einsatz von Schiefer an der Fassade beginnt mit klassischen, in die Senkrechte gestellten Dachkonstruktion und Schieferdeckarten, wie sie traditionell auch auf dem Dach üblich sind. Das waren hierzulande vor allem die Deckarten, die auf der Altdeutschen Deckung basieren und einen geschwungenen Hieb haben. Danach folgten erst die vielen Rechtecker, die auf Schalung aus Holz oder Aluminium genagelt beziehungsweise brandsicher geschraubt oder auf Latten aus Holz oder Aluminium geklammert oder mit Hinterschnittankern fixiert werden.

Die heutige rasante Entwicklung der Rechteckdeckungen in Deutschland nutzt die europaweiten Erfahrungen mit rechteckigen Schiefer und baut diese mit neuen Mustern und Deckarten aus. Das Angebot an Rechteckschiefern in Größe und Dicke wurde auch an die architektonische Entwicklung angepasst. So steht Schiefer nicht mehr nur für Tradition, sondern auch für die Moderne, nicht mehr nur für Denkmalschutz, sondern auch für zeitgemäßen Neubau.

Leicht lassen sich bei der Dynamischen Rechteckdeckung die Gebindehöhen an Fensterraster und Durchbrüche anpassen. (Foto © Rathscheck Schiefer) 

Dynamische Deckung

Kurz nach der Jahrtausendwende begann eine intensive Entwicklung moderner Schieferdeckarten für die Fassade. Ein Protagonist dieser Entwicklung ist die Dynamische Deckung. Sie basiert auf der Gestaltungsidee eines wilden Mauerverbandes. Ihre verschiedenen Höhen und Breiten werden in wechselnden Gebindehöhen „wild“ eingedeckt. Aus dieser ästhetischen Grundidee entwickelten sich weitere Deckvarianten.

Bild aus dem Beitrag „Schiefer im Mittelpunkt einer modernen, großzügigen ,Wohnzimmererweiterung‘“ vom 25.9.2020 (Foto © Rempalski)

Die gestalterischen Freiheiten bei der Dynamischen Deckung führte zu verschiedensten Ausprägungen, bis sich diese Deckung 2020 von der Einfachdeckung an der Fassade zur komplexen und ästhetischen Dynamischen Doppeldeckung auf dem Dach weiterentwickelt hat.

Symmetrische Deckung

Diese ästhetische Fassadenbekleidung entstand aus den neuen Möglichkeiten, die der moderne Schieferbergbau bietet: Platten mit Größen bis 50 x 120 cm in verschiedenen Dicken sind heute verfügbar. Moderne Schneid- und Befestigungstechniken erlauben eine hochwertige Vorfertigung und passgenaue Montage. Deshalb realisiert diese Deckart besonders hohe Ansprüche an die Gestaltung und Qualität von Schieferfassaden.

Bild aus dem Beitrag „Monolithische Schiefer-Referenz am Genfer See“ vom 19.6.2014 (Foto © Rathscheck Schiefer)

Die Symmetrische Deckung wird mit zwei Befestigungsmöglichkeiten angeboten:

  • Bei der geklammerten Deckung werden Schiefer in der Größe 60 x 30 cm bis 60 x 60 cm mit sichtbaren Edelstahlklammern befestigt.
  • Dickere Schieferplatten werden mit Hinterschnittankern montiert.

Die großformatigen bruchrauen Schieferplatten bis zu Größen von 50 x 120 cm präsentieren sich dabei in voller Materialpracht. So entstehen Fassaden für den anspruchsvollen Bauherrn und Gestalter.

Horizontale Deckung

Bei der Horizontalen Deckung spielen die feinen, seidig glänzenden Schieferbruchflächen eine große Rolle. Sie stehen bei dieser Deckung zentral im Mittelpunkt. Ansonsten ist die neue Deckart bei Schiefern beispielsweise der Größe 60 x 30 cm mit einem Steinbedarf pro Quadratmeter von nur 6,5 Platten überaus sparsam. Das bedeutet optimale Materialausbeute.

Bild aus dem Beitrag „Horizontale Deckung: Edler Schiefer trifft auf preiswerte Deckungsweise“ vom 18.6.2021 (Foto © Rathscheck Schiefer)

Die Horizontale Deckung ist damit vor allem für großflächige Fassaden geeignet. Die preiswerteste Schieferfassade benötigt nur eine klassische Lattung, also keine Vollschalung. Darauf werden die Schiefer mit jeweils zwei Haken fixiert. Die Höhenüberdeckung beträgt 4,5 cm. Seitlich werden die Schiefer auf Stoß verlegt.

Sonderlösungen in Schiefer

Neben den vielen jungen Deckarten spielen weitere Einsatzgebiete des Schiefers neue Rollen. Brandsichere Fassaden mit Schieferbekleidungen, die auf Aluminium-Unter­kon­struktion geschraubt werden, sind eine Lösung für Objekte mit hohen Ansprüchen an die Sicherheit von Fassaden - siehe z.B. Beitrag „Schieferfassaden-System der Baustoffklasse A1 bringt Schiefer in die Höhe“ vom 13.4.2012:

Schieferplatten bis zu einer Größe von 60 x 30 cm sind als Beschichtung für Wärmedämmverbundsysteme zugelassen. Die mit Schiefer bekleideten WDV-Systeme wirken robust und hochwertig - siehe auch Beitrag „WDVS mit Rathscheck-Schieferplatten bauaufsichtlich zugelassen“ vom 30.1.2015.

Weitere Informationen zu modernen Schieferfassaden können per E-Mail an Rathscheck angefordert werden.

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