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Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.: Westdeutsche Baukonjunktur im 3. Quartal 2001 vom Wohnungsbau belastet

(7.12.2001) Zum sechsten Mal in Folge muss das westdeutsche Bauhauptgewerbe einen Rückgang des baugewerblichen Umsatzes verkraften: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ging der Umsatz im 3. Quartal 2001 um 6,2 Prozent zurück. Für die ersten drei Quartale ergibt sich ein Minus von 8,2 Prozent. Die im 2. Quartal beobachtete Stabilisierung des Auftragseingangs wurde durch die Ereignisse am 11. September unterbrochen. Die Baunachfrage ging im 3. Quartal um 2,1 Prozent zurück. Von Januar bis September sank die Nachfrage um 1,6 Prozent. Entsprechend setzt sich der Arbeitsplatzabbau fort: Ende des 3. Quartals waren nur noch 693.000 Arbeitnehmer im westdeutschen Bauhauptgewerbe beschäftigt; das sind 8,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Der Rückgang des Umsatzes und vor allem des Auftragseingangs ist der schlechten Entwicklung im Wohnungsbau anzulasten. Der baugewerbliche Umsatz sank im 3. Quartal um 17,6 Prozent (1.-3. Quartal: -19,6 Prozent), die Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen um 14,8 Prozent (1.-3. Quartal: -10,6 Prozent). Eine Trendwende ist nicht in Sicht: Von Januar bis September wurden nur noch 167.000 Wohnungen genehmigt. Das sind 14,4 Prozent weniger als noch im gleichen Vorjahreszeitraum.

Deutlich besser sieht es im Wirtschaftsbau aus. Der gewerbliche Umsatz verzeichnet - erstmals seit fünf Quartalen - im 3. Quartal ein leichtes Plus von 0,5 Prozent (1.-3. Quartal: -0,4 Prozent). Die Nachfrage nach Wirtschaftsbauleistungen stieg sogar zwei Quartale in Folge; im 3. Quartal betrug der Anstieg 0,4 Prozent (1.-3. Quartal: 0,6 Prozent). Allerdings schlagen die Ereignisse des 11. Septembers negativ zu Buche. Die Investoren haben sich nach den Anschlägen mit Aufträgen sehr zurückgehalten; der Auftragseingang brach im September um 8,9 Prozent ein. Es ist aber zu hoffen, dass es sich um eine vorübergehende Zurückhaltung handelt. Darauf deuten zumindest die Genehmigungszahlen, insbesondere bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden hin; hier ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Zuwachs beim umbauten Raum von 16,2 Prozent zu verzeichnen.

Im Öffentlichen Bau macht sich langsam der Anstieg des Auftragseingangs seit April dieses Jahres bemerkbar. Der baugewerbliche Umsatz weist im 3. Quartal nur noch ein leichtes Minus von 0,1 Prozent auf (1.-3. Quartal: -3,0 Prozent). Dies ist allein auf den Straßenbau mit 3,2 Prozent zurückzuführen. Der Auftragseingang nahm im 3. Quartal um 2,7 Prozent zu (1.-3. Quartal: 1,5 Prozent). Dieser Anstieg ist allerdings durch den Septemberwert (-2,7 Prozent) eingetrübt. Es ist zu hoffen, dass sich die leichte Erholung trotz sinkender Einnahmen und steigender Ausgaben der Gebietskörperschaften fortsetzt.

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