Beurteilung der Geschäftsentwicklung im Baugewerbe bleibt verhalten
(16.8.2020) Die Mitgliedsunternehmen des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) bewerten ihre derzeitige Geschäftslage und perspektivischen Umsatzerwartungen weiter verhalten - das ergab die monatliche Schnellumfrage des Verbands über die Nachfrage- und Produktionsentwicklung im Baugewerbe. Demnach ist die Geschäftslage ...
- im Wohnungsbau weiterhin recht positiv,
- im Wirtschaftsbau und öffentlichen Tiefbau „befriedigend“ und
- im öffentlichen Hochbau „unbefriedigend“
Die Auftrags- und Geschäftsentwicklung wird für die nächsten drei Monate unverändert bis abnehmend erwartet. Maßgeblich dafür dürfte die Beurteilung der Nachfrage nach Bauleistungen sein. Hier werden derzeit keine steigenden Impulse gesehen. Die Beurteilung liegt für alle Bausparten (auch für den Wohnungsbau) bei „unverändert“ bis „rückläufig“. Dies wird nach wie vor auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückgeführt.
Die Geräteauslastung hat gegenüber dem Vormonat etwas nachgegeben: Gemeldet wurden Auslastungen ...
- im Hochbau von 76% (Vormonat 78%),
- im Tiefbau von 71% (72%).
Hier dürfte sich der Urlaubsmonat Juli bemerkbar machen. Allerdings hat das Niveau insgesamt gegenüber dem Vorjahr deutlich nachgegeben. Die Geräteauslastung lag vor einem Jahr im Hochbau bei 83% und im Tiefbau bei 79%.
Die Auftragsbestände halten wiederum gut das Vormonatsniveau: Im Hochbau sind es 3,7 Monate im Juli, nach 3,6 Monaten im Juni. Im Tiefbau melden die Unternehmen 2,8 Monate im Juli, nach 2,5 Monaten im Juni. Seit April fällt der Straßenbau dabei deutlich ab. Während er bis zum März noch das Niveau des übrigen Tiefbaus hielt, liegt er seither erkennbar unter diesem Niveau. Im Juli wurden hier 2,4 Monate gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind auch die Reichweiten der Aufträge etwas abgeschmolzen. Sie lagen im Hochbau vor Jahresfrist bei über 4 Monaten und im Tiefbau bei 3,5 Monaten.
Die Investitionstätigkeit ist gegenwärtig stark auf Ersatzbeschaffungen konzentriert.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- 6,5% mehr(!) Umsatz im Bauhauptgewerbe im 1. Halbjahr 2020 gegenüber 2019 (10.9.2020)
- Durchbruch bei der Schlichtung um neuen Bautarif (3.9.2020)
- ifo-Geschäftsklimaindex im August erneut gestiegen - auch im Bauhauptgewerbe (25.8.2020)
- Juni 2020: real 12,4% mehr Bauaufträge als im Vormonat und 1,2% als im Vorjahresmonat (25.8.2020)
- IG BAU erklärt Scheitern der Bau-Tarifverhandlungen (20.8.2020)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Investitionsbeschleunigungsgesetz im Sinne der Bauindustrie (16.8.2020)
- Firmen erwarten normale Geschäftslage erst in 11 Monaten (Bauletter vom 13.8.2020)
- Wohnungsbestand Ende 2019: 42,5 Mio. Wohnungen und durchschnittlich 91,9 m² groß (29.7.2020)
- ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juli weiter an - auch im Bauhauptgewerbe (27.7.2020)
- Stimmungslage im Baugewerbe im Mai 2020 zunehmend getrübt (14.6.2020)
siehe zudem: