Ein Fünftel weniger Erwerbstätige in Bauberufen
- Solo-Selbstständige auf dem Vormarsch
(14.2.2010) Wie bereits im Bauletter vom 11.2.2010 aufgezeigt, hat die Zahl der Erwerbstätigen in Bauberufen von 1998 bis 2008 entgegen dem Beschäftigungszuwachs in der Gesamtwirtschaft kräftig abgenommen: sie sank in diesem Zeitraum um mehr als ein Fünftel. Frauen bleiben dabei in Bauberufen auch weiterhin extrem unterrepräsentiert. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden anlässlich der Internationalen Baufachmessse Bautec auf der Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mit.
In Bauberufen waren im Jahr 2008 gut 1,7 Millionen Personen erwerbstätig, 487.000 oder 21,9% weniger als im Jahr 1998. Dabei hat sich der ohnehin hohe Männeranteil (im Jahr 1998: 95,5%) sogar noch weiter erhöht (2008: 96,6%).
Der Beschäftigungsrückgang betraf neben Arbeitern und
Angestellten
Trotz der Zunahmen bei Solo-Selbständigen entfiel auf Hoch- und
Ausbauberufe - der mit 41,7% der Erwerbstätigen größten Teilgruppe
der Bauberufe - insgesamt der größte Anteil am
Gesamtbeschäftigungsrückgang seit 1998
Der Anteil ausländischer Erwerbstätiger in den Bauberufen insgesamt war sowohl im Jahr 1998 (9,7%) als auch im Jahr 2008 (10,9%) höher als bei Erwerbstätigen insgesamt (7,9% beziehungsweise 8,6%). Besonders hoch war der Anteil ausländischer Erwerbstätiger in der Berufsgruppe der Bauhilfsarbeiter (2008: 22,3%).
Vom Rückgang der Beschäftigung in Bauberufen seit 1998 entfiel ein überproportionaler Anteil auf die neuen Länder und Berlin. Die Zahl der Erwerbstätigen am Bau ging im Osten Deutschlands um 35,3% zurück. Im Westen Deutschlands fiel der Rückgang mit 14,7% moderater aus.
Überhaupt gibt es einige Unterschiede zwischen Ost und West. So war im Osten bei den Beschäftigten in Bauberufen der Frauenanteil noch etwas geringer als im Westen (3,0% gegenüber 3,6%) und das Durchschnittsalter war im Jahr 2008 geringfügig höher als im Westen (40,2 Jahre gegenüber 39,7 Jahre), obwohl es im Jahr 1998 noch deutlich unter dem Altersdurchschnitt im Westen gelegen hatte (35,8 Jahre gegenüber 37,8 Jahre). Der wohl markanteste Unterschied betrifft den Ausländeranteil. Während im Westen im Jahr 2008 mit 13,6% der Anteil nicht Deutscher um 3,9 Prozentpunkte höher lag als bei den Erwerbstätigen insgesamt, ist die Ausländerquote bei den Bauberufen - wie auch bei Erwerbstätigen insgesamt - im Osten sehr viel niedriger. In beiden Fällen betrug sie 4,0%.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- DESTATIS, das Statistische Bundesamt
- bautec 2010 (16.-20.2.2010 in Berlin)
- Baukonjunktur aktuell
- Bundesrat fordert mit Blick auf Solo-Selbstständige einheitlichen Arbeitsschutz (11.10.2020)
- Euroconstruct prognostiziert Erholung der Baukonjunktur ab 2011 (2.5.2010)
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siehe zudem:
- öffentliche Hand, Verbände und Baupreise auf Baulinks
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