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Konjunkturperspektiven: Baupreise weiter unter Druck

(28.12.2009) Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im Dezember geringfügig aufgehellt. Die befragten Unternehmen waren mit ihrer derzeitigen Geschäftslage etwas weniger zufrieden als im vergangenen Monat. Den Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr schätzten sie ähnlich zurückhaltend ein wie bisher.

  • Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten erhöhte sich geringfügig; mit 68% (saison- und witterungsbereinigt) wurde allerdings der Vorjahreswert (69%) nicht ganz erreicht.
  • Lediglich jedes siebte Unternehmen meldete, dass die Abwicklung der Aufträge vom Wetter beeinträchtigt wurde (Dezember 2008: 21%).
  • Jeder dritte Testteilnehmer klagte – wie bereits im Vorjahr – über Auftragsmangel. Die Auftragsbestände stagnierten bei 2,3 Monaten (saison- und witterungsbereinigt); auch vor Jahresfrist waren die durchschnittlichen Auftragspolster der Unternehmen nicht größer.
  • Nach den Angaben der Firmen nahm der Druck auf die Preise zu. Für die nächsten Monate rechneten sie ebenfalls mit Preisabschlägen.
  • Der Personalbestand dürfte sich in den kommenden Monaten nicht verändern.
Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe (Dezember 2009; Salden, saisonbereinigt)

Im Hochbau hat sich das Geschäftsklima nicht verändert.

Während die im Wohnungsbau tätigen Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage ungünstiger als im Vormonat beurteilten, fielen die Urteile in den beiden Nichtwohnbausparten etwas besser aus. Die Perspektiven für die nächsten sechs Monate hellten sich dagegen lediglich im Wohnungsbau auf. Trotz verhaltener Bautätigkeit stieg die Auslastung der Gerätekapazitäten um einen Prozentpunkt auf 68%; vor einem Jahr waren die Kapazitäten geringfügig schlechter ausgelastet. Die Bautätigkeit wurde weiterhin überwiegend durch Auftragsmangel behindert. Wie im Dezember des Vorjahres klagten 35% der Testteilnehmer über zu geringe Auftragsvolumina. Die witterungsbedingten Behinderungen (7%) lagen demgegenüber deutlich unter dem langjährigen Dezember-Durchschnitt. Die Auftragsbestände stiegen im gewerblichen Hochbau von 2,5 auf 2,6 Monate und stagnierten im öffentlichen Hochbau sowie im Wohnungsbau bei 2,1 bzw. 1,9 Monaten. Im Durchschnitt der Hochbausparten waren die Auftragsreserven mit 2,2 Monaten nicht ganz so groß wie vor einem Jahr (2,3 Monate). Die Testergebnisse zeigen, dass die Preise gesenkt werden mussten. Nach Meinung der Unternehmen werden sie auch in den nächsten Monaten in allen Hochbausparten Preisabschläge vornehmen müssen.

Im Tiefbau hat sich die aktuelle Geschäftslage ein wenig verbessert.

Die Aussichten hellten sich für den Tiefbau laut Urteil der Unternehmen in bescheidenem Umfang auf. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks verharrte bei 65% und verfehlte den Vorjahreswert um zwei Prozentpunkte. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass nahezu die Hälfte der Unternehmen von Behinderungen betroffen war: jeweils knapp ein Viertel wegen ungünstiger Witterungseinflüsse sowie wegen Auftragsmangel. Die Reichweite der Auftragsbestände schrumpfte im Straßenbau geringfügig von 2,3 auf 2,2 Monate und stagnierte im sonstigen Tiefbau bei 2,5 Monaten. Im Durchschnitt der Tiefbausparten reichten die Auftragsreserven für 2,4 Produktionsmonate; vor einem Jahr waren die Auftragspolster genauso groß. Die Firmenmeldungen deuten darauf hin, dass die Unternehmen im Dezember zu weiteren Preiszugeständnissen gezwungen waren. Die Testteilnehmer gingen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten die Preise weiter senken müssen.

Exkurs: Bauwirtschaft Ost

In den neuen Bundesländern trübte sich das Klima im Bauhauptgewerbe erneut leicht ein. Bei etwas verbesserten Lageurteilen schätzten die befragten Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr jedoch schlechter ein als im November. Im Hochbau wurden nur 5%, im Tiefbau dagegen 25% der Testfirmen durch ungünstige Witterungseinflüsse bei den Bauarbeiten behindert. Darüber hinaus klagten vor allem die im Hochbau tätigen Unternehmen (35%) über Auftragsmangel; im Tiefbau waren es "lediglich" 24%. Die Kapazitätsauslastung schrumpfte; mit 69% war die Geräteauslastung rund zwei Prozentpunkte geringer als vor Jahresfrist. Die Auftragsbestände verlängerten sich im Hochbau von 1,5 auf 1,6 Monate und verharrten im Tiefbau bei 2,2 Monaten. Mit 1,9 Monaten erreichten die durchschnittlichen Auftragsreserven der Unternehmen nicht ganz den Dezemberwert des Vorjahres (2,0 Monate). Der Druck auf die Preise nahm geringfügig zu. Die Unternehmen gingen auch für die kommenden Monate von sinkenden Preisen aus.

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