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2011 war für die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie ein gutes Jahr

(12.2.2012) Der Umsatz der deutschen Bau- und Baustoffmaschinenindustrie ist 2011 um 17 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro gestiegen. Davon entfallen 7,8 Milliarden Euro auf den Baumaschinensektor und 4,8 Milliarden Euro auf die Baustoff-, Glas- und Keramikmaschinensparte.

 Bau- und Baustoffmaschinenindustrie im Jahr 2011

Damit hat sich die wirtschaftliche Erholung auch 2011 in fast allen Teilbranchen weiter fortgesetzt. Allerdings geht sie noch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit voran. Baumaschinen waren über das Jahr hinweg weltweit insgesamt gefragter als Baustoffmaschinen. „2011 haben unsere Kunden einfach wieder mehr investiert“, begründete Johann Sailer, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen, die positive Branchenentwicklung. Noch krisenbedingte, bisher zurückgehaltene Investitionen hätten vor allem die Baumaschinenvermieter nachgeholt. Dieser Trend soll sich 2012 weiter fortsetzen.

Deutscher Baumaschinenmarkt läuft gut

Der heimische Baumaschinenmarkt ist offenbar in guter Verfassung und trug in hohem Maße zum guten Branchenergebnis bei. Beispielsweise setzten die Hersteller von Erdbaumaschinen erstmals seit 2007 wieder mehr als 30.000 Maschinen ab. Damit hat sich der Markt in nur zwei Jahren verdoppelt. Mit gut 11.000 Radladern verkauften sich so viele Einheiten wie zuletzt 1995. Insgesamt hat die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie 2011 im Inland Maschinen im Wert von 3,3 Milliarden Euro abgesetzt, 2,45 Milliarden Euro davon entfielen auf Baumaschinen. Das sind 19 Prozent mehr als im Vorjahr.

Russland brummt wieder

Aber auch das Ausland bestellte im vergangenen Jahr wieder mehr Maschinen. Wichtigste Absatzmärkte der deutschen Bau- und Baustoffmaschinenindustrie waren erneut Frankreich, Russland, die USA und der weltgrößte Markt China. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Baumaschinenexporte insgesamt um rund 24 Prozent. Vor allem der russische Markt boomte. Die Unternehmen konnten doppelt so viel absetzen wie im Jahr zuvor. Die Exporte von Baustoffmaschinen fielen im gleichen Zeitraum geringer aus, erreichten aber immer noch ein Plus von gut acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bemerkenswert entwickelten sich Polen (+41%) sowie auf geringerem absoluten Niveau die Türkei (+110%). Insgesamt exportierte die Branche 2011 Bau- und Baustoffmaschinen mit einem Volumen von 9,3 Milliarden Euro. Das sind 17 Prozent mehr als 2011.

Umsatzprognose für 2012: Plus fünf Prozent

Da die BRIC-Staaten als Wachstumstreiber nach wie vor intakt sind, geht die Branche davon aus, dass sich die Nachfrage nach Bau- und Baustoffmaschinen mittelfristig positiv entwickeln wird. Dieser Trend sei auch bei den Auftragseingängen zu spüren. Im Inland dürfte 2012 allerdings ein geringeres Wachstum zu Buche stehen als im Vorjahr. Für das laufende Jahr rechnet der VDMA deshalb mit einem Umsatzwachstum in den beiden Teilbranchen von je fünf Prozent. Damit erreichen wir erstmals nach der Krise wieder ein ordentliches Branchenniveau, so Sailer. 

Bild aus dem Beitrag „bauma 2010 verspricht Trendwende für die Branche“ vom 25.4.2010 

Konjunkturkapriolen und neue Vorschriften lassen Kosten explodieren

Eine große Herausforderung sind die immer kürzer werdenden Konjunkturzyklen mit stärkeren Ausschlägen bei kurzen Lieferzeiten. Um darauf schneller reagieren zu können, setzen die Unternehmen alles daran, flexibler zu werden, sowohl in der Produktion als auch in der Organisation. Das kostet Geld und bedeutet einen immensen Aufwand.

Gleichzeitig ächzt die Industrie laut eigenen Aussagen unter außergewöhnlichen Kostenbelastungen durch immer neue Vorschriften. Die Baumaschinenhersteller haben die Umstellung auf die neue EU-Abgasstufe IIIB noch lange nicht verkraftet. Um die EU-Vorgaben einzuhalten, mussten sie zum Teil komplett neue Maschinen entwickeln und produzieren. Auf den Wachstumsmärkten sind diese Maschinen wegen des Preises und der verfügbaren Spritqualitäten nicht vermarktbar. „Mit unserer Kreativität und Innovationskraft schaffen wir es aber, diese außerordentlichen Kostenbelastungen ordentlich zu managen“, schloss Sailer.

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