Schrottimmobilien-Missbrauchsbekämpfungsgesetz beschlossen
(13.3.2024) Am 13. März 2024 wurde im Bundeskabinett der Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung missbräuchlicher Ersteigerungen von Schrottimmobilien (Schrottimmobilien-Missbrauchsbekämpfungsgesetz) beschlossen. Damit soll es für Gemeinden künftig möglich sein, missbräuchliches Verhalten von Bietern bei der Zwangsversteigerung von Problemimmobilien zu unterbinden.
Gemeinden erhalten nun zukünftig das Recht, einen Antrag auf gerichtliche Verwaltung der Immobilie bis zur vollständigen Bezahlung des Gebots zu stellen. Erst dann hat der Erwerber vollständigen Zugriff auf die Immobilie. Geregelt wird dies in einem neuen § 94 a Zwangsversteigerungsgesetz. Mit der Gesetzesänderung werden die Gemeinden unterstützt, mit den oft schwierigen Fällen von verwahrlosten Gebäuden umzugehen. Ständige Eigentümerwechsel erschweren oft das Bemühen der Gemeinden um diese Gebäude. Diese Regelung wird nur Extremfälle betreffen. Sie ist daher angemessen und effektiv.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
„Wer sanierungsbedürftige Immobilien mit unrealistischen Geboten zwangsersteigert, nur um sie bis zum Zahlungstermin zu vermieten und dann nicht zu bezahlen, nutzt die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt schamlos aus. Dieser unredlichen Art von Profitmacherei setzt der Kabinettbeschluss zum Schrottimmobilien-Missbrauchsbekämpfungsgesetz einen Riegel vor. Künftig bekommen die Gemeinden das Recht, einen Antrag auf gerichtliche Verwaltung der Immobilie bis zur vollständigen Bezahlung des Gebots zu stellen. Erst dann hat der Erwerber vollständigen Zugriff. Wir unterstützen damit gerade Städte und Gemeinden mit Wohnungsknappheit, ihren Gebäudebestand für die Zukunft zu entwickeln. Und wir zeigen damit ganz klar: Leerstand und sanierungsbedürftige Gebäude, in denen Menschen wohnen, sind kein Spekulationsgegenstand.
Als Bundesbauministerium helfen wir zudem den Städten und Gemeinden beim Umgang mit Schrottimmobilien mit investiven Mitteln der Städtebauförderung. So können verwahrloste, aber städtebaulich bedeutsame Gebäude saniert werden. Auch ein vorangehender Ankauf kann gefördert werden. Beispielhaft stehen dafür die ,Modellvorhaben Problemimmobilien’ des Landes NRW. Hier haben Bund und Land insgesamt 11 Städte – darunter Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen – mit mehr als 10 Mio. Euro unterstützt, davon allein der Bund mit 5 Mio. Euro. Ich freue mich, dass hier die Innovationsklausel der Verwaltungsvereinbarung der Städtebauförderung zur Anwendung kommt und damit ganze Stadtviertel lebenswerter werden.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Transformationsbericht „Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende” - Das sind die Handlungsfelder (22.8.2024)
- Bericht von den vierten baupolitischen Gesprächen von „Deutschland baut!” (12.6.2024)
- Bundesregierung stellt Baukulturbericht 2023/24 vor (10.6.2024)
- Baukulturbericht 2022/23: Entschließung vom Bundestag verabschiedet (15.4.2024)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Reaktionen auf die Verabschiedung der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) (13.3.2024)
- Marktanalyse: Krise der deutschen Bauwirtschaft bis 2025 (8.3.2024)
- Destatis: 1.563 neu fertiggestellte Bürogebäude im Jahr 2022 (7.3.2024)
- Baugenehmigungen von Wohnungen im Jahr 2023 um 26,6% gesunken (29.2.2024)
- Auftragseingang im Bauhauptgewerbe 2023 um 4,4% gesunken (23.2.2024)
- Am 20. Februar 2024 starten Förderprogramme des BMWSB wieder (20.2.2024)
- GEG 2024 – Neuerungen und Maßnahmen (4.1.2024)
- Bündnis-Tag: Vorschläge der BAK finden sich in den Bündnismaßnahmen wieder (26.9.2023)
- Bündnis-Tag: 14 Maßnahmen für die Baubranche beschlossen (25.9.2023)
- Bundesbauministerium startet Bundesförderung für effiziente Gebäude - Klimafreundlicher Neubau (KFN) (26.1.2023)
siehe zudem:
- Wohnungs- und Baupolitik, Immobilienbranche, Baubranche, Architektur und Ingenieurbau sowie Materialmangel / Preissteigerungen bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Architektur bei Baubuch / Amazon.de